Blutegeltherapie

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird schon seit Jahrtausenden in der Medizin eingesetzt. Der Name „Egel“ kommt von dem griechischen Wort für „kleine Schlange“ und wenn man die Tiere aus der Nähe betrachtet, sieht man, dass sie eine sehr schöne Zeichnung haben und sehr elegante Schwimmer sind.

Die rekonstruktive Chirurgie hat die sensiblen Blutsauger in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt, als das abgerissene Ohr eines kleinen Jungen nur durch ihre Hilfe gerettet werden konnte.

Blutegelbehandlungen haben zwei Hauptwirkungsrichtungen: zum einen saugt der Egel ca. das 3-fache seines Eigengewichts an Blut und durch die injizierten Stoffe kommt es zu einer Nachblutung, die einem „Miniaderlass“ gleichkommt. Zeitgleich wird ein Wirkstoffcocktail von mindestens 20 Wirkstoffen in die Wunde eingegeben. Einer dieser Blutegel-Wirkstoffe, das Hirudin, ist ein weltweit anerkanntes Arzneimittel, das bei verschiedenen Blutgerinnungsstörungen, u.a. bei Herzinfarkt, Verwendung findet. Neben dieser gerinnungshemmenden Wirkung kann der Egelspeichel Schmerzen und Entzündungen lindern und wirkt gefäßerweiternd und entkrampfend.

Daher findet der Blutegel Anwendung bei:

- Behandlungen des Bewegungsapparates, wie Arthrosen oder Sehenentzündungen (z.B. "Tennisarm")
- Entzündungen oder Abszessen